Die Konzeption und Einrichtung der im Jahre 2007 eröffneten Ständigen Ausstellung „Antike bis Historismus“, mit der – nach Jahrzehnten der Zwangsverbannung in den Depots – die Schätze alter Kunst der Museumssammlung endlich wieder glanzvoll an das Licht der Öffentlichkeit gelangten, zählt zu den großen Verdiensten des Museums für Angewandte Kunst Leipzig wie sein vehementer Einsatz für die aktuellen Erscheinungsformen der angewandten Kunst, denen das Museum insbesondere mit den Grassimessen ein gewichtiges Forum bietet. Der Freundeskreis des Museums unterstützt dieses seit etlichen Jahren unter anderem kontinuierlich durch die Bereitstellung von Mitteln für Ankäufe zeitgenössischer Arbeiten vornehmlich von Preisträgern der Grassimessen. So lag es nahe, aus der auf diesem Wege zusammengetragenen, eindrucksvollen Kollektion einige Stücke auszuwählen und fotografisch neu zu erkunden.

Esther Hoyer und Yvonne Standke haben dafür die Zwiesprache mit und den Kontrast zu historischen Kunstwerken und Raumgestaltungen der Ständigen Ausstellungen gewählt.
Mit ihren fotografischen Inszenierungen eröffnen sie ungewöhnliche – doppelt schöne – Interpretationsspielräume. Das Aufeinandertreffen von Objekten aus verschiedenen Epochen und ihre Verwandlung in der Begegnung wird den Betrachter gleichermaßen irritieren wie augenzwinkernd erheitern. O. T.